Dann versuche ich mich auch daran, das Protokoll des Seneschall-Bischofs von Freiburg der Allgemeinheit der Methusalae zu präsentieren.
Insgesamt war es ein super Turnier, sehr entspannt (abseits der blutigen Tische), nur coole Leute, extrem bunte Deckauswahl und das Multi-Deck System hat das Spiel bis zuletzt immer wieder überraschend gemacht. Und es war einfach cool, verschiedene Decks zu spielen! Hätten wir noch 2 weitere Mitspieler*innen gehabt, wäre es noch mal cooler gewesen, aber auch 4er Tische (von denen alle vorher wussten) haben ihre eigene Dynamik und wir Freiburger von früher unfaire Erfahrung darin
Und bevor ich es anderweitig vergesse: Auch ganz großes Danke an das Kainskind, unsere Location, und deren wunderbare Bewirtung, Unterstützung und Location mit Präsentation ggü anderer Kunden. Vielleicht kommt ja sogar mal jemand dienstags dazu.
Spiel 1
Thorsten Matasuntha Wall
Jenni Lisandro's Diary 1 VP
Jonas Tremere CHI Combat
Markus
Nakthorheb Stealth Bleed 3 VP GW
Zu Beginn wollte ich ein einfaches Deck spielen, um warm zu werden, mich einzugrooven und zu schauen, wie es wird. Und ich habe vermutlich kein einfacheres Deck als Naktorheb. Der Tisch war nicht ideal, da vor einer Matasuntha zu sitzen selten Spaß macht und DOM minions hinter wenig Bleed Defence auch schnell böse enden können. Lisandro würde auch wenig
direkte Hilfe bieten können.
Allerdings hatte ich einen quasi perfekten Start, Nakthorheb hatte mittels Enkil Cog schon 2 Social Charm Bleeds in Matasuntha versenkt, bevor diese auch nur das Spiel betrat. Im Gegenzug fraß er allerdings einen Deep Song Rush und meine einzelne Majesty wurde mit einer Telepathic Tracking gekontert. Zum Glück konnte ich Lisandro davon überzeugen, meinen Star aus dem Torpor zu holen, um weiter Druck auf seinen Predator zu machen. Die Tremere waren überraschend zahm und bleedeten meistens nur für 2, im Nachhinein weil das Deck nicht die Karten zog, die es zum Bleeden brauchte. Regelmäßige Versuche, meine undirected Actions zu blocken war allerdings sehr nervig, ließ mich auf der anderen Seite aber Stealth cyclen.
Matasuntha holte Ariadne an ihre Seite und hatte so 2 Vampire voller Blut, aber kaum noch Pool auf dem Tisch. Mit etwas Glück,
sehr viel Stealth und True Love's face für extra Pool Schaden schaffte ich es dann die Wall zu ousten, bevor Pool zurück fließen und permanentes Intercept zustande kommen konnte. Im Ousting Turn hatte ich dann praktischerweise auch noch meine Bitter and Sweet Story gezogen, konnte also entspannt mit einer 10er Hand (Monastery) in den Rest des Spiels starten. Eine dieser Positionen hielt die früh gezogene Archon Investigation, die aufgrund von 2 DOM Bleedern hinter mir immer eine sichere Investition war.
Leider (für mich) schaffte es Lisandro in der Zwischenzeit die Tremere zu ousten, ohne dass diese sich erfolgreich verteidigen konnten. Ein einzelner Block zeigte, dass das Deck wohl mit Horrid Reality, AKs und Combat arbeiten wollte (deswegen ein starkes Intercept Modul hatte), aber wohl wenig gegen S:CE hatte.
Das Heads-Up gegen Lisandro war relativ simpel, da ich sehr früh eine Vivan Geroux klaute und im letzten Zug sogar noch den frischen Repo-Man, der dank Unmasking sogar Intercept hatte. Ich hatte mich vor Lisandros letztem Zug noch für einen Porphyrion entschieden und war kurz unsicher, ob 10 Pool reichen würden. Zum Glück war das der richtige Moment für eine Archon Investigation und eine einzelne Ophidian Gaze hatte ich auch noch. Lisandro nutzte den Zug um auf auf 1 Pool runter zu gehen, alles an Master Karten zu cyclen was ging, mit Garibaldi-Meucci eine Monkey Wrench zu holen und trotzdem einfach im Archon zu landen. Damit ein sicherer Sieg für mich, den ich leider nicht mit Vivienne landete, da der erste Bleed mit Renenet gar nicht erst geblockt wurde
Tisch 2
Sebastian Strohmann Dom Bleed 1 VP
Markus
Nehemia's Shenenigans
Jenni Ministry Bleed 3 VP GW
Robert Baali Vote
Uff, was ein Tisch... Ich entschied mich für Sebastians Nehemia Deck, an dem ich immer viel Spaß hatte, das viel Potenzial besaß und auf das ich einfach Bock hatte. Ich hätte vielleicht vor dem Turnier noch mal ausführlicher schauen sollen, was genau darin ist und es etwas modifizieren...
Mein Start war extrem langsam, da einfach keine Zillah's und kein Info Highway kamen. Letzteren hatten aber die Ministry, die damit ab Zug 2 solide los bleeden konnten und die Baali so stark unter Druck setzten, dass diese nicht über eine erfolgreiche Vote hinaus kamen. Meinem Deck fehlten ohne zweiten Vampir einfach der Druck und der Plan Lutz zu influencen war auch nicht mehr so relevant, nachdem das andere Vote Deck raus war. Als die Ministry einen deflecteten Bleed dann auch noch mit Stealth auf 3 erhöhten, um nicht geblockt zu werden, war der VP für Sebastian sicher. Das Heads-Up war dank eines Major Boons gegen meinen 1er Bleed zwar noch kurz interessant und lustig, aber der Vorsprung der Ministry war zu groß.
Fazit ist, dass das Deck noch etwas Arbeit braucht und man kein Deck spielen sollte, von dessen Decklist man sich nicht völlig sicher ist... Und: Bleed geht halt immer.
Tisch 3
Robert Cybelotron
Markus
Tremere Toolbox 4VP GW
Kevin Rapahel Star Show
Jonas Shalmat's Law
Für diesen Tisch war ich mir relativ sicher, dass ich Robert daran haben würde und rechnete also entweder mit Vote oder Bleed, beides ohne endlosen Stealth. Und dazu war mir relativ sicher, dass 1-2 VP für das Finale reichen müssten. Deswegen fiel die Wahl auf meine sehr soliden Tremere mit gutem Allround-Potenzial.
Raphael de Corazon als Prey machte mir vor allem Sorgen, weil ich ihn nur schwer daran hindern können würde, sein Prey zu zerlegen, was er auch sehr erfolgreich tat. Da aber nie die Flurry of Action Bleeds kommen wollten und ich dank Gerald Windham, einem Prinzen, einem Primogen und dem Edge die Alastor-Helikopter Vote verhindern konnte, war sein Prey zwar angeschlagen, aber nicht raus.
Cybele hinter mir hielt ich für weitgehend unproblematisch. Ich würde viele Bleeds abbekommen, sollte aber genug Deflections oder Intercept haben, damit zurecht zu kommen. Da sie auch keine Block Deny oder Cancel Auspex Karten zog, gab es einige Blocks. Das Great Beast hatte auch wenig Interesse an Rushes (vielleicht lag das an Ponticulus?) hatte, konnte ich mich sehr erfolgreich verteidigen und konnte allein in diesem Matchup alle meine Bounces bis auf einen spielen. Amüsant war eine Situation, in der ich mit Gerald wakete, per Deflection den Bleed auf Raphael schoß, welcher direkt zurück kam, nur um ihn noch mit einer Telepathic Misdirection erneut nach vorne geschossen zu werden. Aber so passiert das eben mit Baali, dass die wahrlich mächtigen Clans mit ihnen einfach Ping-Pong spielen können!
Shalmat's Law war ein Shalmat Clan Impersonation to Banu Haquim deck, dass eigentlich bleeden wollte. Der frühe Enkil Cog wurde aber mittels Dark Influences gecancelt und danach kam kein neuer, so dass die Bleeds nie wirklich über 2 gingen. Ein Domain + Outside the Hourglass gab es auch nicht, da Cybele nie blocken würde. Die 2er Bleeds konnten aber zumindest den Pool etwas kleiner halten, was mir später zugute kam.
Für mich selbst war das Spiel nahezu perfekt. Ich konnte Zug 2 Chrysanthemum spielen und hatte ein Magic of the Smith für mein Heart of Cheating (welches ich dann zog aber auch so equippen konnte, da Cybele nicht blockt). Gerald Windham war der nächste, da er mir Ayelech influencen konnte. Dazu zog ich noch reichlich Vessels, hatte meine 3 Crypt-Pumpen im Spiel (PB Montreal, Arcane Library, Wasserschloss) und musste mir zu keinem Zeitpunkt zu viele Sorgen um Cybele machen, da deren Bleeds ja eh immer in Raphael landeten.
Für Shalmat (der Mr. Winthrop engagiert hatte) hatte ich dann noch eine passende Pentex und die Baali schauten nicht blöd, als die komische neumodische Blutlinie in einem Zug mit 12+ Bleed ihren Pool oust-reif schossen. Ein klarer, deutlicher, sehr befriedigender Game-win.
Final Table
Im Vorfeld stand die Deckwahl: Für mich gab es eigentlich nur die Entscheidung zwischen "Cool" und "Stabil". Ich entschied mich für stabil, was die Tremere Toolbox war. "Cool" wäre Montano Wild Rush (Montano, alle Diszis ausgenutzt, Toolbox mit viel Combat/Rush) gewesen. Im Nachhinein und mit Berücksichtigung, dass ich als First Seat mir den perfekten Platz hätte suchen können, wäre das vielleicht sogar das bessere Deck gewesen, da ich vor einer der beiden Walls einfach entspannt nach vorne hätte Rushen können, ohne viel Druck von hinten zu haben. Aber so lernt man, wie viel der First Seat wert ist.
Jenni Guillaume's not here
Kevin Sergej Voshkov Creeping Wall
Thorsten Matasuntha Wall 2 VP (Last Methusalem sitting)
Sebastian Fleur du Mal + AUS DEM PRE Bleed 2 VP TW
Markus
Tremere Toolbox 1 VP
Ich konnte mir als letztes aussuchen, wo ich hin wollte und fühlte mich zwischen den beiden Bleed Decks eigentlich sehr wohl. Eines deflecten, eines ousten, dazu wenig Sorge bzgl undirected Actions, was in der Nähe der Walls ganz anders ausgesehen hätte. Wieder hatte ich einen frühen Gerald Windham (der eigentlich nur 1x in der Crypt ist, jetzt aber direkt 2x den Start bildete), der den Rest der Crew per Govern beschleunigte. Jenni vor mir hatte nur 2 Vampire, wenig Pool und noch weniger Verteidigung gegen gelegentliche 2er Bleeds und dann folgend auch mal mehr. So war der erste VP schnell verdient. Allerdings war der Tisch von Anfang an von einem Smiling Jack geplagt, der auch lange nicht weg ging. Sebastian baute nur langsam auf, da er auch keine Zillah's zog (dafür seine beiden Dreams früh für Karten nutzte) und auch noch ohne den Star Lutz spielen musste. Aber 3 andere Bleeder waren für mich dann leider relativ bald zu viel, da bei mir der Poolgain nie kam, die Defensive auch enttäuschend war und ich so verzweifelte Dinge tun musste, wie eine Camarilla Segregation zu spielen, die auch mich selbst traf, aber nicht mein Prey.
Danach konnte Sebastian noch Kevin ousten, dessen Smiling Jack kurz darauf von Thorstens Smiling Jack abgelöst wurde und der durch die vorherigen Decks schon gut etwas abbekommen hatte. Die fehlenden Creeping Sabotages hatten nicht geholfen...
Am Schluss aber blieb Matasuntha übrig, die genug perma Intercept hatte und deren 5+ Counter Smiling Jack die Crazy Eyes zerfraß.
Ein sehr spannendes Finale mit 2 harten Walls, hinter denen eigentlich niemand sitzen wollte und vielen coolen Decks. Ich habe ein paar kleinere Fehler gemacht, muss aber am Ende sagen, dass einfach die Karten auch nicht so richtig wollten. Vielleicht werde ich noch mal minimale Veränderungen machen, aber der fehlende Poolgain hat mich hier raus genommen. Hätte ich früher auch nur 1-2 mehr Möglichkeiten dafür gehabt, wäre das sicher anders ausgegangen. So war es zumindest 1 VP, ein Finale am ersten physischen Turnier und ein verdienter Sieg für den Erzbischof-Prinz Sebastian!